Kaninchenbraten und mehr

Wie im letzten Beitrag erwähnt, stand das Kaninchenschlachten auf dem Plan. Zwei junge Rammler waren dran und obwohl es nicht die ersten Tiere waren, die ich ausgenommen habe, war ich wieder überrascht, wie unblutig diese Aktion ist. Das beim Häuten nicht ein Tropfen Blut fließt, obwohl die ganze Haut ja eigentlich durchblutet ist, kann ich mir nicht erklären. Luisa war beim zweiten auch dabei und fand es sichtlich spannend.
Während die beiden Kaninchen abhängen konnten, sind wir in die Pilze gefahren. Das war ein schöner Ausflug. Es ging aber nicht in den Wald, wie ich erst dachte, sondern in eine sehr hübsche Heidelandschaft.

Neben jungen Kiefern, die zur Erhaltung dieser Heide regelmäßig entfernt werden, wuchsen hier vor allem Wacholdersträucher. Wir sind auch sehr schnell fündig geworden. Eine gute Menge Kuhröhrlinge und Safranschirmlinge füllten unsere Körbe. Die Wanderung führte uns an einer, erst vor kurzem durch den örtlichen Jäger entdecken Höhle und einer Art zugeschütteten Mine vorbei. Die Höhle konnten wir leider nicht betreten, da sie eher ein großes Loch mitten in der Wiese war und durch ein Gitter verschlossen wurde. Die Höhlenforscher, so wurde uns gesagt, sind noch dabei ihr ganze Ausmaß frei zu legen. Bei ein paar älteren Buchen die sich wunderbar zum klettern eigneten machten wir dann ein Päuschen. Neben mitgebrachten Äpfeln gab es leckere Bucheckern – frisch vom Baum!

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Am Abend gab es dann das vorläufige Highlight unseres Aufenthalts: Kaninchen im Feuertopf. Das etwas mediterran angehauchte Gericht beinhaltete, neben dem Kaninchen, Kartoffeln, Möhren und Zwiebeln. Abgelöscht wurde das ganze mit knapp einer Flasche Rotwein und damit das Fleisch schön zart blieb, wurde der Topf bis zum Rand mit passierten Tomaten aufgefüllt. Das Resultat war herrlich und ich muss es an dieser Stelle einfach euch und euren Geschmacksknospen überlassen, sich die Vorzüglichkeit dieser Mahlzeit auszumalen, denn ich kann es nicht beschreiben! Abgerundet wurde das Ganze noch mit Jureks herrlichem Honigwein, der auch bei unseren Gastgebern sehr gut ankam.
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Der nächste Tag brachte dann wieder viel Arbeit. Auf dem ehemaligen Kartoffelacker wurden junge Erdbeerpflanzen gesteckt und im Garten musste ein Graben für einen künstlichen Bachlauf ausgehoben werden, der das Regenwasser vom Haus und seinem Keller in einen noch anzulegenden Teich abführen soll. War das Erdbeeren stecken noch ein angenehmes Unterfangen für die ganze Familie – die Kinder spielten herrlich auf den großen Wiesen und auch mein Bumerang kam zum Einsatz – so entpuppte sich das Graben als Schwerstarbeit. Der Boden war an dieser Stelle nicht nur lehmig und daher ziemlich hart, er war auch durchsetzt mit unzähligen kleineren und größeren Kalksteinen, Tonscherben und Wurzeln. Doch mit Spaten, Schaufel und gegen Ende fast ausschließlich mit dem Pickel, schaffte ich es dann, nach drei Tagen Arbeit den Graben fertigzustellen. Den Abraum habe ich in den großen Hühnerauslauf gefahren, und sie zerlegten auf der Suche nach Wurmgetier mit eine hellen Freude alle Lehmbrocken zu lockerer Erde und düngen sie auch noch dabei. In ein paar Wochen liegt dort dann ein riesiger Haufen bester Erde, die so wie sie ist auf die Beete kann.

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Die nächsten Tage werden wir wohl den Gemüsegarten aufräumen und uns weiter nach Höfen umschauen. Aus Spanien haben wir nämlich leider noch keine Antworten erhalten und auch Frankreich macht es uns schwer. Daher kontaktieren wir nun auch fleißig Höfe hier in Süddeutschland. Hier gibt es noch viele sehr spannende Höfe, bei denen sich ein längerer Aufenthalt durch aus lohnen würde. Also drückt uns die Daumen!
Bis dahin, einen lieben Gruß,
Marek