Aller Anfang ist schwer… oder auch nicht?!

Die letzten drei Tage waren die aufregendsten Tage die wir seit Langem erlebt haben. Am Sonntag hieß es Abschied nehmen von unseren Familien und den liebsten Freunden. Wider erwarten blieben unsere Augen trocken, zu groß war die Vorfreude auf das, was kommen würde. Und dann ging es los. Etwas später als geplant (aber wir wollten ja aufhören zu planen) starteten wir gegen 13 Uhr gen Süden. Schon nach der ersten Kurve fing Linus an zu Brüllen und ich dachte einen Moment darüber nach, ob das hier wirklich eine gute Idee war. Aber nach kurzer Hektik meisterte Marek bravourös die Berliner Stadtautobahn, mit einer Hand am Steuer und der anderen das Linuskind bespaßend. Gegen 17 Uhr fingen wir an uns nach einem Schlafplatz umzuschauen und wurden auch relativ schnell fündig. Zwischen zwei verschlafenen Thüringer Dörfern, neben einer Kuhweide und Feldern sollte unser Schlafplatz sein. Die Idylle wurde lediglich durch einen Mistabladeplatz getrübt, ohne den wir einen perfekten Sonnenuntergang gehabt hätten.

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Das Gas war schnell angeschlossen und ich fand den letzten Schalter, der uns vom fließenden Wasser trennte. So konnten wir dann nach einem anstrengenden Tag allseits beliebte Nudeln mit Tomatensoße verdrücken und kurz darauf die Nachtlager herrichten. Und dann wurde es auch schon dunkel. Mit etwas flauem Magen wegen der Einsamkeit dieses Ortes, schliefen wir ein. Und hatten eine erstaunlich gute erste Nacht.

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Der Morgen war recht kühl, aber ein kleiner Spaziergang zu den Kühen und eine heiße Tasse Tee zum Frühstück vertrieben die Kälte recht schnell. Um halb zehn waren wir wieder auf der Straße und näherten uns mit ganzen 90 Km/h Durchschnittsgeschwindigkeit Magoldsheim in Baden Würtemberg. Den ersten Berg kletterten wir dann mühevoll mit etwa 50 Km/h hinauf. Mit 80 an den Berg heranfahren stellte sich als ziemlich unzureichend heraus. Mit den nächsten Bergen fanden wir dann aber heraus, wie wir mit angemessenem Tempo die Höhen überwinden konnten. Mit vielen Pausen und zum Glück nur wenig Stau, erreichten wir dann um 19 Uhr unser erstes Ziel.


Der Empfang hätte besser nicht sein können. Wollte Joschka eben noch im Auto einschlafen, wurden hier nochmal neue Energiereserven angezapft. Unser Empfangskomitee, bestehend aus 6 Kindern zwischen zwei und neun Jahren und einem Hund, war noch bestens drauf und so verschwand Joschka dann auch gleich in einem wilden Strudel aus Lego, Puppen und Kindern. Der recht eintönige Tag fand so dann noch ein sehr lebhaftes Ende.


Wie wir unsere ersten Tagen bei unserer ersten Gastfamilie verbracht haben, werden wir euch bald berichten.

Bis dahin! Marek & Luisa