
Ein paar Wochen Berlin
Seit Mitte Januar sind wir nun alle erstmal wieder in Berlin. Nach den Weihnachts- und Neujahrsfeiertagen bin ich mit Joschka runter nach Seckach gefahren, um dort unsere Sachen zu packen und das Wohnmobil wieder nach Berlin zu fahren. Entschieden haben wir uns dazu, weil wir nun schon sehr lange bei Mark und Silvia waren und weil Luisa häufiger zu Bewerbungsgesprächen im norddeutschen Raum eingeladen wurde. Die Rückfahrt lief zum Glück reibungslos, obwohl ich auf Grund der Glatteiswarnungen ziemliche Bedenken hatte.
Nach einer Woche bei meiner Mutter in der Wohnung, sind wir zu Freunden auf einen Wagenplatz gezogen. Neben den Bauwägen und Wohnmobilen in denen die Leute wohnen, gibt es dort ein Gemeinschaftshaus in dem gekocht und gegessen wird und wo man sich auch sonst gut aufhalten kann. Es hat dort zwar noch niemand Kinder, aber alle haben sich über die kleinen Menschen gefreut und spielen sehr herzlich mit ihnen. Joschka wird von allen einbezogen und Linus ist auch in fremden Armen oft zufrieden. Nur das Krabbeln müssen wir ins Wohnmobil verlegen, denn in dem Haus ist der Holzboden noch ungeschliffen und daher halten sich der Schmutz und die Hundehaare dort hartnäckig.
Da es diesen Wagenplatz auch erst seit letzten Sommer gibt, ist vieles noch im Aufbau. Es gibt also genug zu tun und es wird nicht langweilig. Ich habe auch gleich eine Treppe gebaut, denn der Weg von den Bauwägen zu dem Haus, führt über eine kleine Mauerkante, etwas Erde und Wurzelwerk und schließlich noch über einen Betonsockel auf dem früher mal der Stahlträger einer Fabrikhalle stand. Um Geld zu sparen und weil wir kein Auto zum Transport von Materialien hatten, habe ich die Treppe mit Holz gebaut, dass schon da war. Die Treppe wurde daher ziemlich steil und besonders der Abstieg war schwierig. Zum Glück haben verschieden Menschen auch verschiedene Gedanken und so kam jemand auf die Idee, die Stufen abwechselnd links und rechts auszuschneiden und so die Auftrittsfläche zu vergrößern. Man kann die Treppe jetzt zwar nur in einer vorgegebenen Schrittfolge laufen, aber dafür sicher! 🙂
Auch für meine Leidenschaft, das Bogenbauen, gab es genug Zeit. Ich hatte aus Seckach einen Bogenrohling mitgebracht, der allerdings verdreht war und einen kleinen Knick hatte. Ich musste ihn also erhitzen und gerade biegen. Aus einem Metallkübel, einem Lampenschirm und einem Ofenrohr wurde ein Verdampfer gebastelt, in dem ich dann einen der späteren Wurfarme mit dem Wasserdampf erhitzen konnte. Auf einer Europalette wurden die benötigten Vorrichtungen befestigt, die den heißen Rohling während des Abkühlens in Form halten würden. Das hat ziemlich gut funktioniert und hat echt Spaß gemacht.
Bis der Bogen fertig ist, wird es aber noch etwas dauern. Es geht quasi erst richtig los. Das hebe ich mir aber auf, bis wir auf der Windhöhe sind, also dem Grundstück von Nicos Eltern.
Auf der Windhöhe lebt man mittlerweile sehr spartanisch. Früher waren Nico und seine Familie oft dort, in den Ferien und am Wochenende. Dann wurde eingebrochen und alles geklaut was irgendwie zu Geld zu machen geht. Das hat die Besuche dort sehr erschwert, denn vom Rasenmäher bis zum Löffel musste alles mitgebracht werden. Das Grundstück verwilderte zusehens. Seid knapp vier Jahren fahren wir daher mehrmals im Jahr raus, um nach dem Haus zu schauen und das Gelände zugänglich zu halten. Da wir bisher immer erst im Sommer rausgefahren sind, waren wir in der Regel damit beschäfftig die meterhohe Wiese im Zaum zu halten. Das wird diesmal anders! Diesmal kommen wir, bevor die Wiese schießt und können uns mehr dem Haus zu wenden. Mal wieder alles richtig abdichten, eine längere Zeit heizen und mal wieder richtig putzen! 🙂
Wie Luisa schon geschrieben hat, haben wir dort kein Internet. Es wird also wieder eine Weile still hier auf dem Blog. Ein Telefon besitzen wir aber und Fotos werden dann irgendwann nachgereicht.
Bis dahin also,
Marek